- Negev
- Nẹ|gev [auch: 'ne:gɛf ], Negeb [auch: 'ne:gɛp ], der, auch: die; -:Wüstenlandschaft im Süden Israels.
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Nẹgevder, Nẹgeb, der wüstenhafte Südteil Israels, mit 12 800 km2 fast 60 % des Staatsgebietes. Der Negev bildet einen sich nach Süden erstreckenden Keil, dessen Spitze das Rote Meer im Golf von Akaba erreicht. Die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu (Elat durchschnittlich 15 mm Niederschlag im Jahr). Die Temperaturen, von der Höhenlage abhängig, betragen im Wadi al-Araba im Jahresdurchschnitt 24 ºC, das Sommermaximum 40 ºC. - Der aus Kreideschichten aufgebaute nördliche Teil ist mit Löss bedeckt und erhält jährlich rd. 200 mm Niederschlag, unzureichend für den Trockenfeldbau. Durch Bewässerung (Wasserleitungen aus Nordisrael und vom Jordan) wurden größere Flächen für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. - Das südlich anschließende Hügelland wird von Faltungszügen der Oberkreide durchzogen, die im Ramongebirge 1 000 m über dem Meeresspiegel übersteigen. Aus ihnen sind Erosionsmulden (Machtesh) herausgeformt, 5-7 km breit und bis 40 km lang, deren Wände 300-400 m Höhe erreichen. In den Talzügen werden Phosphate und Gips gefördert. Die Mitte des Negev ist von flachen Plateaus geformt, die von Wüstenkiesen bedeckt sind. - Der äußerste Süden ist ein Ausläufer des Arabisch-Nubischen Massivs; im Nubischen Sandstein liegen die ehemaligen Kupferminen von Timna. Im Osten fällt der Negev in seiner ganzen Länge zum Wadi al-Araba ab, einem Teilstück des Ostafrikanischen Grabensystems; an einigen Stellen im Wadi wurden Tiefbrunnen (bis 800 m tief) erbohrt, die landwirtschaftlichen Siedlungen ermöglichen.Rohstoffe werden v. a. im Nordosten gewonnen (Phosphate und Ölschiefer, Kali- und Bromsalze im Toten Meer) und verarbeitet. Landwirtschaftliche Siedlungen, die Wasser über die Kinneret-Negev-Wasserleitung erhalten, entstanden v. a. im Nordwesten. Der Westen ist Militärgebiet. Der Zentralort des Negev ist Beerscheba am Nordrand, weitere Städte sind Dimona, Mizpeh Ramon und Arad. Hafenstadt ist Elat. Am Toten Meer und in Elat hat der Fremdenverkehr Bedeutung. In der Region von Beerscheba leben etwa 25 000 Beduinen, die zunehmend sesshaft werden.Die ältesten festen Siedlungen im Negev sind aus dem Chalkolithikum (um 3400 v. Chr.) bezeugt. In der frühen Bronzezeit findet sich eine Kette befestigter Orte im Nord-Negev (v. a. Arad). Im Übergang zur mittleren Bronzezeit (um 2000 v. Chr.) gab es weit nach Süden gestreute Siedlungen. Eine Blütezeit des Negev war die Epoche der israelischen Königszeit seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. - Nach osmanischer (1517-1918) und britischer Herrschaft (1918-48; ab 1920 als Teil des Mandatsgebiets Palästina) kam der Negev 1948 zu Israel.G. W. Kreutzer: Der N., ein Entwicklungsgebiet Israels (31976).* * *
Nẹ|geb, Negev, der, auch: die; -: Wüstenlandschaft im Süden Israels.————————Nẹ|gev: ↑Negeb.
Universal-Lexikon. 2012.